Bestehend aus dicken Schichten pastos aufgetragener Ölfarbe, provozieren Katsuhiko Matsubaras großformatige Leinwände bei seinem Publikum oft eine intensive Reaktion. Durch die wiederholte Verwendung von Rosa, Pink und Rot – an Eingeweide und blutgefüllte Venen erinnernd – hebt er die Körperlichkeit seines Mediums hervor. Dies führt zu Oberflächen, die gleichermaßen Ekel und Faszination erzeugen. Matsubara bezieht sich stark auf die Mythologie und das Konzept des Animismus. In der Zuschreibung einer lebenden Seele zu Pflanzen, Objekten und sogar natürlichen Phänomenen versuchen seine Gemälde Kreaturen wie Embryonen, Tiere, Monster oder Geister zu formen.

Für seine Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien hat Matsubara 15 dieser Werke zum ersten Mal zusammengeführt. Indem er die Leinwände lückenlos nebeneinander hängt, bewahrt er die Autonomie der Einzelbilder und schafft gleichzeitig ein temporäres Gesamtkunstwerk, das einer Gebärmutter oder einer Höhle gleicht. Ausgehend von seinen Versuchen, bei seinem Publikum eine emotionale und physiologische Wirkung hervorzurufen, vergleicht Matsubara das Betreten des Ausstellungsraums mit dem Gefühl, „in ein warmes Bad zu tauchen“. Alles, Mensch und Tier, Leben und Tod, organisches und synthetisches Material, wird fluide, vergleichbar und austauschbar. Der Titel der Ausstellung You have body, I have body unterstreicht diese Referenz zur physischen Präsenz des Betrachters.