Tanja Koljonens künstlerische Position artikuliert sich aus einem Spiel mit Bild- und Textfragmenten, die sie kontrastierend zueinander in Beziehung setzt, um neue assoziative Bedeutungsräume zu eröffnen. Ihre Arbeitsweise ist vor allem die der Collage, Montage und Assemblage, die als spezielle Schnitttechniken vielfältige und zur gleichen Zeit durchaus unterschiedliche Bild-Sprachebenen und -stile transportieren können.
Wenn Koljonen aus gesammelten Zeitungsartikeln, Magazin- und Buchtexten einzelne Wörter ausschneidet, ganze Textabschnitte überklebt, streicht, schwärzt und unkenntlich macht oder auf Buchseiten alle Worte entfernt und einzig Satzzeichen freilegt, dann entzieht sich zunächst der offensichtliche Informationsgehalt eines Textes. Sichtbar wird stattdessen ein Bild, das einer neuen Rhythmik und einer anderen Struktur folgt.
Unter dem Titel Waiting For The Clouds To Vanish zeigt Koljonen eine Auswahl von Arbeiten, die innerhalb des letzten Jahres entstanden und die das Verhältnis von Bildlichkeit und Textualität in zeitliche Dimensionen einbinden.

Tanja Koljonen lebt und arbeitet in Helsinki. 2014 war sie als Stipendiatin der Aalto University School of Arts, Design and Architecture für sechs Monate im Künstlerhaus Bethanien zu Gast.