KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Ausstellung

Logan MacDonald

bætha / repatriation

Bætha ist ein Wort aus der Sprache der Beothuk, das “heimgehen” bedeutet. Mit dem Titel seiner Ausstellung nimmt Logan MacDonald Bezug auf seine persönliche Situation zu Beginn der Corona-Pandemie, als er aufgrund drohender Grenzschließungen und Reisebeschränkungen seine Residenz im Künstlerhaus Bethanien vorzeitig beendete und nach Kanada zurückkehrte. Zurück blieben Fragmente von Kunstwerken in seinem verlassenen Atelier.

MacDonald nutzt diese noch nie dagewesene (und nicht vorhersehbare) Situation, um eine Reihe von Arbeiten zusammenzustellen, die sich um den Begriff der “Rückführung” drehen. Der Begriff ist, besonders unter den indigenen Völkern Nordamerikas von außerordentlicher Bedeutung, da er mit Forderungen nach Rückgabe des kulturellen Erbes ihrer Vorfahren aus Museen und Kultureinrichtungen auf der ganzen Welt verbunden ist, damit diese an ihre jeweiligen Gemeinschaften zurückgegeben werden können. Da der Künstler nicht physisch anwesend ist, um Regie über seine Arbeiten in der Ausstellung zu führen, bleiben sie für den Betrachter in einer gewissen Unzugänglichkeit verhaftet – ein Umstand, den MacDonald nutzt, um die historischen und gegenwärtigen Herausforderungen des Aktivismus und des Agierens indigener Völker, die sich gegen die tradierten Privilegien richten, neu zu beleuchten.

AUSSTELLUNG
19.06. – 12.07.2020
Di - So: 14 - 19 Uhr
Eintritt frei

KÜNSTLERPORTRAIT
Logan MacDonald