KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Ausstellung

Fermín Jiménez Landa

No dogs bark.

Eine verschwundene Insel, ein Land, das von Pool zu Pool schwimmend durchquert wird, eine Motorrad-Fahrt ins Nirgendwo, seltsame Whatsapps, Palmen und Ameisen fügen sich bei Jiménez Landa zu einer Installation, deren Einzelarbeiten sich bedeuterisch überlappen. Jiménez Landas Arbeiten nehmen die Form von Objekten, minimalistischen Gesten, erratischen Prozessen oder auch Situationen an, die in der Regel die Zusammenarbeit mit anderen Personen und Berufen und einen Plot unter Einbeziehung der Öffentlichkeit erfordern.
Die Ausstellung in Berlin zeigt unter anderem ein Gebilde, in dem sich sämtliche Schlüssel eines tatsächlich existierenden Hauses in der weit entfernen Stadt Málaga befinden, wodurch dieses während der Dauer der Ausstellung von niemandem betreten werden kann. Eine Tonaufzeichnung des Schriftstellers Juan Rulfo, (1917-1986), der seine Kurzgeschichte „No dogs bark“ liest, wird von Jiménez Landa verwendet, um eine Whatsapp in der Diktion der App zu versenden, in der Rulfos Text zu einem völlig anderen mutiert, da z.B. Begriffe ausgelassen werden, die 1986 noch nicht existierten. Das Hauptprojekt der Installation thematisiert das Verschwinden einer seit 1536 kartografisch erfassten Insel im Golf von Mexiko. Die dortigen Öl- und Gasvorkommen veranlassten die Regierungen der Anliegerstaaten USA und Mexiko, den Verlauf ihrer Grenzen zur See zu diskutieren: die Existenz der nun nicht mehr auffindbaren Insel war dabei ein entscheidender Faktor. Stattdessen spielt eine Musikkapelle eine Hymne zu Ehren der Insel exakt an den geographischen Koordinaten, an denen diese sich befinden soll. Die Aktion betont die Absurdität des Versuchs, die Logik starrer Grenzen zu Land auf das Wasser anzuwenden – einen Raum, der gleichzeitig sichtbar und unsichtbar ist.

AUSSTELLUNG
03.10. – 27.10.2019
Di - So: 14 - 19 Uhr
Eintritt frei

ERÖFFNUNG
02.10.2019
19 Uhr

KÜNSTLERPORTRAIT
Fermín Jiménez Landa