Während seines Aufenthalts im Künstlerhaus Bethanien wird Saroot Supasuthivech das Aufeinandertreffen von Kulturen, Glaubensrichtungen und Ritualen zwischen Einwanderern und Einheimischen untersuchen. Sein besonderes Interesse gilt den spirituellen Überzeugungen und zeremoniellen Traditionen, mit denen die Menschen den Moment des Todes ritualisieren. Mit einem Schwerpunkt auf den historischen Auswirkungen der Einwanderung auf die Bestattungspraktiken in verschiedenen regionalen und religiösen Kontexten wird der Künstler spezifische Begräbnisstätten und Rituale in Deutschland und Thailand untersuchen, um herauszufinden, wie ausländische Gemeinschaften ihre Begräbnistraditionen im Ausland ausüben. Wichtige Schauplätze für seine Recherchen sind der protestantische Friedhof in Bangkok und der Kurpark in Bad Homburg, die einzige Stadt außerhalb Thailands, die zwei Sala Thai (offene Pavillons) besitzt. Aus dem durch Exkursionen, Interviews und Archivrecherchen gesammelten Material will der Künstler eine Videoinstallation entwickeln, die sowohl die mystischen Strukturen dieser Orte als auch die spirituellen Überschneidungen, die durch globale Migrationen entstehen, vermitteln soll.

Saroot Supasuthivech ist Stipendiat der Nanyang Technological University, Singapore (NTU Singapore) und der EU-Delegation in Singapur.