KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Mathieu Mercier

Frankreich

Die Ausgangsposition: Maschinengefertigte Teile, Konstruktionselemente und innere Organisation, die sich von der Massenproduktion abhebt, Primärmaterial, das oft den Bezug zu historischen Formen widerspiegelt (Suprematismus, Konstruktivismus, geometrische Abstraktion).

[…] Einordnen, arrangieren, selektieren. Eliminieren. Aber auch bewohnen und ansässig sein. Einen gewissen Platz finden, einen Platz halten, am Platz bleiben. Das Ziel aller Dinge ist eine Schublade, eine Höhle und ein Loch. Wir selbst sind das Ziel der Dinge. Wenn die Gewohnheit, die innere Organisation, die Schablone ist, die unsere Existenz passend macht (W. Benjamin), dann sind unsere Existenzen größtenteils die Kreationen dieser Schablone. Religion, Kultur, Werbung, die am Menschen interessiert sind, die keine Gelegenheit auslassen, ihm einen Ort zu zeigen (du solltest bei uns sein) aber den Raum zwischen den Menschen leer lassen – einen Raum, den sogar Politiker praktisch verworfen haben, eine schockierende Wahrheit! Mit dem Bezug zum Banalen (der Effekt des Wortwörtlichen, die Behandlung von Vorurteilen als Zeichen der ‚Zusammengehörigkeit’, das Misstrauen gegenüber Urteilen und das Verstehen der Doppelfunktion – dekorativ und funktional – von Kunstobjekten) verpasst Mathieu Mercier niemals die Gelegenheit auf diesen Missstand hinzuweisen und ihn darzustellen.

(Auszug aus: Pierre Denan, ‘All Tidy’, in: revue MAP, M19, Paris, 2002.)

AUFENTHALT
10.09. – 26.09.2004