Zahra Rashid arbeitet mit Zeichnung, Drucktechniken und Installation und befasst sich vor allem mit der Reproduktion und multiplen Abbildung von Objekten in  unterschiedlichen Medien. Rashids künstlerische Praxis gründet auf einem fortgesetzen experimentellen Arbeitsprozess im Atelier. In diesem Sinne versteht die Künstlerin ihre Ausstellungen und Präsentationen als „Momentaufnahmen“ dieses Prozesses mit ihren jeweils speziellen Aspekten.
Medium und Forschungsobjekt in Rashids neuen Arbeiten ist vor allem das Material  Papier mit seinen vielfältigen Eigenschaften und Konnotationen: leicht verfügbares Arbeitsmaterial, Transport- und Kommunikationsmedium für Wissen und Grundlage für Rashids bevorzugtes künstlerisches Medium, das Zeichnen. In den aktuellen Arbeiten nutzt die Künstlerin Papier auf ungewöhnliche Weise, indem sie es beispielsweise zu Papiermaché ‚dekonstruiert‘, aus dem sie wiederum  Buchseiten herstellt und zu einem Buch-Objekt zusammenfügt; der normalerweise bedruckte Seitenbereich ist bei Rashid allerdings herausgeschnitten, so dass ein ‘negativer‘ Raum zwischen den Seiten entsteht. In einem anderen Experiment fertigt sie in zeitraubender Arbeit aus Gips gegossene Kopien von einem Blatt Papier an – unendlich fragile, stets von Zerstörung bedrohte Gebilde, die in ihrem Atelier in einer Glasvitrine geschützt werden.