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Yann Annicchiarico
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Anja Engelke
Die Arbeit thematisiert die Vergegenwärtigung von Historien und Geografien in filmischen Tableaus und sich auflösenden 3D-Scanning-Artefakten. Supasuthivech konzentriert sich auf den Mae-Klong-Fluss, der international als „River Kwai“ bekannt ist und seine Verbindungen mit der stillgelegten Thailand-Burma-Eisenbahn. Hier zeigt er auf, wie diese abgelegene Region in Kanchanaburi (Thailand) von ihrem Erbe abgekoppelt und in ein Spektakel für offizielle Interessen verwandelt wurde. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die marginalisierten asiatischen Arbeitskräfte, die am Bau der Eisenbahn beteiligt waren, und kritisiert die mangelnde Anerkennung ihrer Opfer. Unter den Arbeitern befanden sich 51.000 britische, niederländische und amerikanische Kriegsgefangene, 9.500 Australier und über 270.000 asiatische Zwangsarbeiter aus China, Burma, Thailand, Malaysia und Singapur. Durch die Gegenüberstellung von Riten und Gesten des Gedenkens veranschaulicht der Künstler, dass es trotz unterschiedlicher Herangehensweisen an den Umgang mit Verlust und Sterblichkeit einen universellen menschlichen Kern gibt, der sich nach Entfaltung sehnt. Darüber hinaus hinterfragt die Arbeit die kulturellen Auswirkungen historisch ungenauer Repräsentationen, wie etwa des Films „Die Brücke am Kwai“, und ihre Auswirkungen auf das lokale Handeln und Selbstwahrnehmen, etwa bei der Umbenennung eines Flussabschnittes.
Saroot Supasuthivech *1991, lebt und arbeitet in Bangkok, Thailand
Phantom Horizons
Das fortlaufende Filmprogramm Phantom Horizons präsentiert Arbeiten, die sowohl im Digitalen als auch im Analogen das Paradigma der Zentralperspektive hinterfragen und nach einer neuen Art der „Bedeutungsperspektive“ suchen. Letztere war eine Entwicklung der altertümlichen und mittelalterlichen Malerei, welche die Größe von Figuren anhand ihrer hierarchischen Bedeutung festlegte. In der Weiterführung dieses Ansatzes mittels dekonstruktivistischer Ideen und den Möglichkeiten heutiger Filmerzeugung eröffnen die gezeigten Werke facettenreiche, bisher ungesehene Horizonte.
Kuriert von Robert Seidel
AUSSTELLUNG
10.08. – 20.09.2023
Di - So: 14 - 19 Uhr
Eintritt frei
ERÖFFNUNG
10.08.2023
19:00
KÜNSTLERPORTRAIT
Saroot Supasuthivech