Letters from St. Petersburg ist eine Erweiterung von Lotte Nielsens früherer künstlerischer Arbeit, in der sie Gruppen junger Menschen der LGBTQ*-Gemeinschaft aus verschiedenen Kulturen dokumentiert hat, zuletzt in der Türkei, den USA und nun in Russland. In ihren Filmen geht es um die Erforschung der gemeinsamen Identität und die Auswirkungen der nationalen politischen Umstände auf alle Facetten des Lebens dieser Menschen.

In poetischen, farbenfrohen Bildern zeichnet Lotte Nielsen ein einfühlsames Porträt einer Gruppe junger Menschen der russischen LGBTQ*-Organisation Coming Out. Der Film spielt während jener Tage, in denen sich das Kollektiv Triglinki im Zentrum von St. Petersburg versammelte. Ausgehend von den eigenen, persönlichen Universen der Jugendlichen, in denen sie Musik, Texte und Geschichten austauschen, erleben wir eine Gruppe junger Menschen, die zu ihrer Identität, ihrem Ausdruck und ihrer Lebensweise in einem Land stehen, in dem die Regierung versucht, all jene mit Gewalt zu unterdrücken, die sich nicht an die konservativen, patriarchalischen Werte halten, die sie propagiert.

Seit der Verabschiedung des Gesetzes gegen „homosexuelle Propaganda“ im Jahr 2013 haben sich die Grundrechte und Lebensbedingungen von LGBTQ*-Personen in Russland stark verschlechtert. Polizeigewalt, Hassverbrechen und Schikanen gehörten und gehören für viele LGBTQ*-Menschen im Land zum Alltag.

Lotte Nielsen (geb. in Kopenhagen) studierte an der der Kunstskolen Spektrum in Kopenhagen sowie am Royal College of Art und am Goldsmiths, University of London.

Ihre Arbeiten wurden bereits in der Nikolaj Kunsthal, Kopenhagen, im Kunstforeningen GL STRAND, Kopenhagen, im Kunsten Museum of Modern Art, Aalborg, auf dem CPH: DOX Dokumentarfilmfestival und in der Whitechapel Gallery, London, gezeigt.

LOTTE NIELSEN ist Stipendiatin der Danish Art Foundation.

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