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In ihrer Ausstellung Liminal State(less) setzt sich Tini Aliman mit dem Zustand von Ambiguität, Desorientierung und Transformation auseinander. Die Künstlerin betrachtet soziotopografische Grenzen und Transitzonen als zutiefst politische Räume und Prozesse. Sie untersucht das oft konfliktreiche Zusammenspiel gesellschaftlicher Infrastrukturen und verschiedener Ökosysteme, die den urbanen Raum prägen. Ein zentrales Thema ihrer Arbeit sind die Gefühle von Fremdheit und Heimweh – ein „liminaler“ Zustand, der entsteht, wenn der Körper in ein neues urbanes oder gesellschaftliches Ökosystem verpflanzt wird.
In ihrer Ausstellung versammelt Tini Aliman unterschiedliche ausrangierte Möbelstücke, die sie während ihrer Streifzüge durch die Stadt gefunden hat. Diese Objekte, die auf den ersten Blick nutzlos erscheinen, haben dennoch das Potenzial, ein Archiv urbaner und ökologischer Klanglandschaften zu repräsentieren – geformt durch technologische Überalterung oder ästhetische Neubeurteilung.
Tini Aliman arrangiert diese entwerteten Objekte im Ausstellungsraum zu einer organischen Installation im Ausstellungsraum. In ihrer Performance am Eröffnungsabend verbindet sie ihren Körper mit der Installation und erzeugt durch diese Kontaksktionen elektromagnetische Spannungen aus denen Klänge entstehen, die über Lautsprecher verstärkt werden. Der Ausstellungsraum wird zu einem Resonanzkörper für eine intuitive Körper-Klang-Sprache. Besondere Aufmerksamkeit richtet Tini Aliman dabei auf die Wahrnehmung einzelner Klänge und die vermeintliche Stille dazwischen.
Der Prozess der Objektauswahl, den die Künstlerin während ihrer Streifzüge und Erkundungen durch Berlin und Umgebung vollzieht, erfordert eine spezifische Art von Aufmerksamkeit und Sensibilität: Tini Aliman wählt durch Zuhören. In ihrer Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien gestaltet sie mithilfe synästhetischer Ansätze eine akustische Ordnung, die sich aus den disharmonischen Rhythmen der gesammelten Objekte zusammensetzt. Im Übergang von Skulptur zu Instrument, von Form zu Klang, wird das intime und physische Potenzial dieser Objekte greifbar und erlebbar.
Tini Aliman ist Klangkünstlerin, Komponistin, Field Recordist und Toningenieurin. Ihre Praxis umfasst Theater- und Film-Sounddesign, Live-Klangkunstperformances, Klanginstallationen und kollaborative Projekte. Zu ihren Forschungsinteressen zählen unter anderem Ethnomusikologie, Raumakustik, Biomusik, kartografische Klang-Epistemologie sowie die Darstellbarkeit von Geräuschen und Klängen.
Tini Aliman ist Stipendiatin vom National Arts Council Singapore.
AUSSTELLUNG
24.01. – 16.02.2025
Di - So: 14 - 19 Uhr
Eintritt frei
ERÖFFNUNG
23.01.2025
19 Uhr
KÜNSTLERPORTRAIT
Tini Aliman