KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Ausstellung

IM SCHAUFENSTER

Lillian Schwartz

Metamorphosis

Lillian Schwartz, Metamorphosis, 1974, Credit: Moving Image from the Collections of The Henry Ford

Nach 10 Jahren geht die Screening-Reihe „Phantom Horizons“ zu Ende. Mehr als 60 innovative Künstler*innen aus aller Welt wurden im Schaufenster des Künstlerhauses Bethanien präsentiert. Um diese Vielfalt und Potentiale zu feiern, freue ich mich, ein Double Feature zu präsentieren, das eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft des experimentellen Bewegtbildes schlägt.

– Robert Seidel, Kurator

Lillian Schwartz
Metamorphosis
8:14min
USA 1974

Lillian Schwartz war eine wegweisende Persönlichkeit auf dem Gebiet der digitalen Kunst. Ihre Pionierarbeit in den Bell Labs seit den 1960er Jahren hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Verschmelzung von Technologie und künstlerischem Ausdruck. Als eine der ersten Frauen, die sich intensiv mit Computergrafik beschäftigte, leistete sie einen bedeutenden Beitrag in einem männlich dominierten Technologiebereich. Ihr Film „Metamorphosis“ aus dem Jahr 1974 ist ein bahnbrechendes Werk, das ihren visionären Ansatz veranschaulicht. Durch die Entwicklung von Techniken, die mathematische Algorithmen in poetische Explorationen von Farbe, Bewegung und Form übersetzten, schuf sie eine filmische Vision, die an die Arbeit früherer Avantgarde-Filmemacher*innen anknüpfte und gleichzeitig die digitale Ästhetik vorwegnahm, welche die Kunst des späten 20. Jahrhunderts bestimmen sollte.

Credit: Moving Image from the Collections of The Henry Ford

Phantom Horizons

Das fortlaufende Filmprogramm Phantom Horizons präsentiert Arbeiten, die sowohl im Digitalen als auch im Analogen das Paradigma der Zentralperspektive hinterfragen und nach einer neuen Art der „Bedeutungsperspektive“ suchen. Letztere war eine Entwicklung der altertümlichen und mittelalterlichen Malerei, welche die Größe von Figuren anhand ihrer hierarchischen Bedeutung festlegte. In der Weiterführung dieses Ansatzes mittels dekonstruktivistischer Ideen und den Möglichkeiten heutiger Filmerzeugung eröffnen die gezeigten Werke facettenreiche, bisher ungesehene Horizonte.

AUSSTELLUNG
09.12. – 31.12.2024
Mo - So: 10 - 22 Uhr
Eintritt frei