KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Ausstellung

LABA Berlin

Mar‘a’yeh: A Night’s Journey

Alona Rodeh, Nachtspaziergang in der Hasenheide 2024. Foto: Anton Tal

LABA Berlin hat sich mit der Deutschen Islam Akademie (DIA) zusammengetan, um ein muslimisch-jüdisches Residenzprogramm zu initiieren: Mar’a’yeh. Marayeh (مرايه), das levantinisch-arabische Wort für Spiegel, birgt in sich das hebräische Wort mit der gleichen Bedeutung: Mar’a (מַראָה). Dieser Aufenthalt lädt Künstler*innen jüdischer und muslimischer Herkunft zu einem Jahr des Austauschs, der Konversation und des gemeinsamen Schaffens ein. Die Stipendiat*innen tauchen gemeinsam in die Welt der jüdischen und islamischen Texte ein, die als Inspirationsquelle für Kunst, Dialog und Kritik dienen. Intellektueller Input, Kritik und Unterstützung werden von einem Team aus Wissenschaftler*innen, Akademiker*innen, Sozialarbeiter*innen und Künstler*innen beider Religionen und Kulturen geleistet.

Das Jahresthema „Nacht“ steht im Mittelpunkt des Studiums, der Gespräche und des Schaffens. Die LABA-Stipendiat*innen erforschen das Thema der Nacht im jüdischen und islamischen Kanon und im Leben von Kreativen. Sie gehen der Frage nach, wie und warum die Nacht uns verankert, befreit und erschreckt. Anhand von eindrucksvollen Geschichten über epische Nächte aus dem islamischen und jüdischen Schrifttum untersuchen sie das Geheimnis der Nacht mit ihren Fantasien, ihrer Erotik und Mystik, die sich oft im Morgengrauen auflösen. Die Sitzungen werden abwechselnd von jüdischen und muslimischen Gelehrten geleitet, die jüdische und islamische Texte einander gegenüberstellen, um die Pluralität des gelebten Muslimseins und Jüdischseins zu erforschen und so die eigenen Traditionen zu hinterfragen und sich mit denen der anderen vertraut zu machen. Unsere Marayeh, Mar’a an der Wand kitzelt nicht unsere Eitelkeit. Vielmehr spiegelt sie unsere Schwächen und unsere Schönheit wider, während sie die Komplexität und die Schwierigkeiten der menschlichen Erfahrung enthüllt. Mar’a’yeh will die Wahrnehmung des Jüdischseins und des Muslimischseins in der deutschen Gesellschaft hinterfragen, den Dialog anregen und letztlich Empathie fördern.

Teilnehmende Künstler*innen
Edna Al-Najar, Yasmine Amal, Rüzgâr Buşki, Abie Franklin, Ali Gharib, Anna Lublina, Maria Margolina, Sami Morhayim, Elvis Osmanović, Ella Ponizovsky Bergelson, Benyamin Reich, Alona Rodeh, Dënalisa Shijaku, Ozan Zakariya Keskinklić

AUSSTELLUNG
08.11. – 01.12.2024
Di - So: 14 - 19 Uhr
Eintritt frei

ERÖFFNUNG
07.11.2024
19 Uhr

KÜNSTLERPORTRAIT
LABA Berlin