Elizabeth Willings künstlerische Arbeit gründet in ihrer Faszination für Nahrungsmittel, deren Transformation durch die Zubereitung und Essen als performative Erfahrung. Sie nutzt immer wieder neue Zutaten als Arbeitsmaterial, bevorzugt aber Zuckerhaltiges sowie industrielle Fertigprodukte, da diese sehr formbeständig sind, andererseits aber als organische Materialien fortwährend Geruch oder Geschmack verändern. Willings Arbeiten nehmen die Form von Skulpturen, Collagen, Installationen, Performances oder auch Dinner-Events an. Pausenlos experimentiert sie mit unterschiedlichsten Möglichkeiten der Verarbeitung: die Materialien werden sensorisch und strukturell analysiert, um anschließend zu neuen Formen mit neuen Nutzungsmöglichkeiten gefügt zu werden. Der Künstlerin geht es dabei weniger um die ästhetischen Begleiterscheinungen von Transformationsprozessen, als um Verwandlungen, die Nahrungsmittel wie Zucker und Käse in ihrer Beschaffenheit an nicht essbare, anorganische Materialien wie Kunststoff oder Zement annähern.
In der Ausstellung Shades of Yellow zeigt Willing eine Auswahl neuer, während ihres Arbeitsaufenthalts entstandener Arbeiten aus Eiskonfekt, flüssiger Milchschokolade, Likör und Sirup, aber auch Käse.

Elizabeth Willing lebt und arbeitet in Brisbane. Derzeit ist sie als Stipendiatin des Australia Council for the Arts im Künstlerhaus Bethanien zu Gast.