Donna Ong sammelt Alltagsgegenstände und transformiert sie innerhalb ihrer Objekt-Installationen in einen eigenständigen, narrativen Sinnzusammenhang, wobei sie diese Objekte – im Wortsinn – in einem neuen Licht erscheinen lässt. Ihre künstlerische Position artikuliert sich aus einem Spiel mit Perspektiven und der Frage nach deren Konstruktion. In The Forest Speaks Back entwickelt Ong ihr eigenes Landschaftsporträt des tropischen Regenwaldes aus einem Sammelsurium von arrangierten Glasgegenständen, die sie geschickt auf unterschiedlichen Ebenen und in formalen Gruppen anordnet, mit Licht-, Sound- und Videoprojektionen zu einer skulpturalen Rauminstallation ausdehnt. Ausgehend vom romantischen Konzept des tropischen Urwalds und der stereotypen Bilderproduktion des ausgehenden 19. Jahrhunderts interpretiert sie den Dialog der westlichen Welt auf die Tropen und reflektiert ihn als manipulierte Identität. Ongs verspielte Perspektivwechsel mit dem gegenseitigen Blick auf den Anderen bekommen zunehmend sozio-politische Bezüge, indem sie bewusst mit Erwartungshaltungen unterschiedlicher kultureller Einflüsse spielen und die eigenen Identitäten und kulturellen Standpunkte als komplexe Selbstkonstruktionen freilegen.