Annedore Dietze sucht in ihren aktuellen Bildern nach halb abstrakten, halb gegenständlichen Lösungen für Volumen, für Formen, die in ihrer Anordnung und räumlichen Erscheinung eine ganz eigene Sprache sprechen. Eine Grundidee für einen Teil dieser Bilder lieferte ein Pfingstrosenstrauß, dessen Blüten sich dem Öffnen verweigerten. Über einen langen Zeitraum hinweg betrachtete Dietze diese Kugeln, die sich nach und nach zu einer Art Papier, zu einem geballten Hautobjekt verwandelt hatten: „Gesehen habe ich Volumen und Formen in einer bestimmten Farbigkeit, die als formales Zentrum für viele der nachfolgend entstandenen Werke infrage gekommen sind. Meine Hauptproblematik, das Leben an sich, das Werden und Vergehen, kommt darin stark zur Geltung.“

Der zweite Teil der Ausstellung befasst sich mit Dystopien und Kriegsdarstellungen. Wieder sind es runde Formen, Köpfe, Körperausschnitte von Soldaten und Pferden, die sich als abgeschlossene Formen zwischen Chaos, Gewalt und Bedrohung wiederfinden. Die Lebewesen wirken hier eher verloren und allein gelassen, weniger dominant als die Blütenformen in den Pfingstrosenbildern.