KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Virtual Residency / N. Rashed Chowdhury

N. Rashed Chowdhury, Chandrabati Kotha (The Tales of Chandrabati), 2019, Filmstill

N. Rashed Chowdhury lebt als ein unabhängiger Filmemacher und Filmaktivist in Bangladesch. Seit seiner Schulzeit Anfang der 90er Jahre war er am Bangladesh Short Film Forum beteiligt – der Pionierorganisation der unabhängigen Filmbewegung. Rashed war aktiver Teilnehmer der Bewegung der Film Society of Bangladesh, die in den 60er Jahren ins Leben gerufen wurde. Er hat einige Kurzfilme und Dokumentationen gedreht, die auf internationalen Filmfestivals gezeigt wurden. Rashed hat kürzlich seinen ersten Spielfilm Chandrabati Kotha (Die Geschichten von Chandrabati) fertiggestellt, der zuvor den National Filmmaking Grant in der Kategorie Spielfilm (2014-2015) erhalten hatte, verliehen von der Regierung Bangladesch.

Chandrabati Kotha ist eine Hommage an die Balladentraditionen im Ostbengal des 16. Jahrhunderts: Chandrabati, die junge Tochter eines erfahrenen Dichters, ist in den Poeten Jayananda verliebt. Am Vorabend ihrer Ehe verrät Jayananda Chandrabati und heiratet eine andere Frau in der Gemeinde. Die verletzte Chandrabati wählt ein leidenschaftliches Leben, in dem sie sich in einem Shiva-Tempel einschließt und schwört, den Epos Ramayana neu zu schreiben. Sie versucht sich an ihre frühen Schriften zu erinnern und beschließt, Sita – eine im Epos ignorierte Frau – in die Hauptheldin zu verwandeln. Jayanada erkennt seinen schwerwiegenden Fehler und kehrt in den Tempel zurück, um sie um Vergebung zu bitten. Doch Chandrabati lehnt ihn ab und konzentriert sich darauf, die Ballade ihres eigenen Bewusstseins zu vervollständigen. „Für ihre richtungsweisende Rolle beim Umschreiben des Ramayana wird Chandrabati jetzt von Wissenschaftlern als erste feministische Autorin der indischen subkontinentalen Literatur gefeiert.“ (N. Rashed Chowdhury)

AUFENTHALT
01.10. – 31.12.2020