KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Sancho Silva

Portugal

Meine Arbeiten versuchen anhand kleiner Ablenkungen und Übertreibungen die unterschiedlichen räumlichen Vektoren aufzuzeichnen, die wir bewohnen und die in uns wohnen. Ich gehe von der Annahme aus, dass Raum in Form von diskreten, identifizierbaren Komponenten untersucht werden kann, die ineinander greifen, indem sie funktionale oder funktionsgestörte Einheiten bilden. Raum kann als übergeordnete Maschine begriffen werden, die aus unstabilen Komponenten besteht, die wiederum aus unterschiedlichen historischen Zeitabschnitten und politischen Strategien herrühren. Meine Arbeiten versuchen, die Rolle aufzuzeigen, welche die Organisation des Raums zusammen mit jener der Zeit in unserer Konstitution als Subjekte spielt.

‚Captor‘ bestand zum Beispiel aus einem Tunnel aus Sperrholz, der zunehmend kleiner wurde und in einer Glaskapsel endete. Der Eingang des Tunnels stimmte mit einer der Türen überein, die von den Büroräumen in den Ausstellungsraum führten. Alle anderen Türen, zwischen diesen beiden Räumen wurden verschlossen, so dass die Galerie regelrecht in zwei geteilt war: Jene Besucher, die über die Treppe in die Galerie gelangten, waren physisch von jenen anderen getrennt, die den Aufzug benutzten. Erstere waren in der Lage, durch den Tunnel hindurch zu schreiten und in die Glaskapsel zu gelangen, aus der heraus sie den Ausstellungsraum betrachten, aber nicht betreten konnten. Letztere hingegen gelangten in den Ausstellungsraum und sahen die Außenwände des Tunnels und die Kapsel, die sie aber nicht betreten konnten.

AUFENTHALT
01.12.2005 – 30.11.2006