KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Leonor Antunes

Portugal

Funambulism, 2000, Skulptur, Performance, Glasgow School of Art. Photo: Leonor Antunes

Ich erkenne mich in den Mythologien der Straße wieder. Ich nehme die Rolle des Reisenden ein, der sich ewig in der Welt der Aktion und der Zufälligkeit der Dinge bewegt, und verknüpfe diese mit dem Paradoxon, Skulpturen als öffentliche Erfahrung zu konstruieren. Meine Arbeit kämpft für die Offenbarung des Möglichen, indem sie nach Objekten sucht und Objekte arrangiert, deren historische Erinnerung und öffentliche Wahrnehmung genau im Gebiet der Interpolation angesiedelt ist.

Dies finde ich in funktionalen Objekten, Alltagsgegenständen, die, einmal aus ihrem Kontext genommen oder in eine andere Richtung gelenkt, schnell eine Änderung ihrer Identität erfahren. Ich versuche mit meiner Arbeit kontextuelle Interaktion in Verbindung mit ihren spezifischen Bedingungen in den Vordergrund zu stellen. Ich verstehe sie als geheimnisvolle und stille Einheit, als Skulptur, die das Beständige verwirft, in der das Objekt ständig von seiner Umgebung beeinflusst wird. Es geht um Orte. Ich sehe sie als Orte des Verweilens, Räume für Menschen, und gründe meine Arbeit auf das Gefühl des Möglichen, indem ich Situationen herstelle, die erfahrbar sind. Das Kraftfeld meiner Installationen entsteht in dieser besonderen Dialektik, die auf Ähnlichkeit und auf dem Negieren der großen skulpturalen Geste beruht.

(Auszug aus: Squatters, Ausstellungskatalog, Serralves Foundation, Porto, 2001.)

Leonor Antunes, geboren 1972 in Lissabon (Portugal).

 

AUFENTHALT
13.10. – 30.10.2005

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Leonor Antunes