KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Jorge Queiroz

Portugal

Es gibt in meiner Arbeit verschiedene Schichten – Formen, Signale, Räume, Licht, Energie, Klang, Farbe, Intensität, mehr oder weniger reale Zeit und Oberflächen. Die Linie zwischen dem inneren und dem äußeren Teil ist nahezu ein Nichts: Die Silhouette und der Umriss lassen sich nicht bloß als Grenzen auffassen, sondern als eine Art der Darstellung auf Papier.

Ich habe mir das Zeichnen selbst beigebracht, und ich hoffe, dass ich es niemals lernen werde, weil dann ein elementar einladender und offener Zug meiner Arbeit verloren ginge. Die Arbeit auf verschiedene Weise zu lesen, gestattet mir, ihre Möglichkeiten in der Entwicklung zu erkennen. Meine Arbeit begegnet einem eher als Frage denn als Antwort. Der Schatten eines Blinden, der eine Treppenflucht herab steigt, ist mein Ratgeber. Freiheit und Imagination sind nicht hintergehbare Prinzipien.

Der Charakter einer Zeichnung definiert sich durch die Weise der Ausführung; die Skizze enthüllt, was dazu nötig ist, nicht mehr und nicht weniger. Ich werde auch künftig die Strukturen aufdecken, die in meinem Kopf existieren; dabei geht es nicht bloß um eine Übertragung von Formen, Objekten oder Situationen. Die Zeit verrinnt, und was getan wurde, was getan werden könnte, zeigt sich als Spur, die durch die Art und Weise dieses Tuns hinterlassen wird.

(Auszug aus: Jorge Queiroz, in: Jorge Queiroz, Ausstellungskat., Galeria Quadrado Azul, Porto, 2002.)

AUFENTHALT
01.12.2003 – 30.11.2004

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Jorge Queiroz