KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Isabel Simões

Portugal

Isabel Simões’ Malerei untersucht unbeständige Orte, deren Schwellen sie ermittelt, übersetzt und fühlbar werden lässt. Die Künstlerin führt uns durch Räume und zeugt dabei von einem ausgeprägten Bewusstsein, einer großen Sensibilität für Überlappungen, Falten, Restmengen, Spuren, Öffnungen, für flüchtige Momente, in denen Innen und Außen oder Vergangenheit und Gegenwart ineinander übergehen, für Orte, an denen sich Intimsphäre und Öffentlichkeit berühren, an denen Oberflächen verschmelzen und für Situationen, in denen die wechselnden, unbeständigen Grenzen zwischen Bild und Wand erprobt werden. Die Überlagerung dieser Ebenen führt zu einer subjektiven Topologie, einem Bildraum, der eine gelebte und geteilte Erfahrung der Raumzeit erlaubt. Simões’ installationsähnlichen Bilder verwandeln das Bild-Objekt beim Betrachten in einen Sinnträger, der den Betrachter in einer bestimmten Position impliziert. Simões’ Arbeiten verweisen zudem auf die Existenz einer anderen Seite, auf ein Jenseits oder eine Andersartigkeit. In der Dualität zwischen Künstler und Betrachter ist die Position vor dem Bild austauschbar: ein Platz, der von beiden Subjekten zu verschiedenen Zeitpunkten eingenommen wird. Simões Arbeiten erproben diese Vertauschung.(Nancy Dantas)

AUFENTHALT
01.12.2010 – 01.12.2011