KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Hyeejin Bae

Südkorea

Hyeejin Bae ist eine bildende Künstlerin, die in Südkorea, London und Berlin lebt. Ihre Arbeit beschäftigt sich damit, wie sich unser soziales Verhalten durch globale digitale Kommunikationsnetzwerke und insbesondere durch kommerzielle Social-Media-Plattformen verändert haben.

Sie betrachtet unsere sich verändernden Identitäten und die Darstellung von „Selbst“ und dem „Anderen“ in Bezug auf vier Bereiche, nämlich die Bereiche der Selbstidentifikation, des Konsums, der Klassifizierung und der Intimität. Ihre künstlerische Praxis stützt sich auf diese Bereiche, um die psychologische Dynamik zu erforschen, die in jedem von ihnen am Werk ist, wobei sie sich besonders auf die Einstellungen konzentriert, die unserem digitalen Anderssein und dem Konsum des Anderen zugrunde liegen. Sie geht davon aus, dass die meisten Verhaltensmuster von der Angst des Einzelnen vor dem Anderen angetrieben werden, einer Urangst, die trotz der Behauptungen der zivilisatorischen Kräfte der Geschichte als Restantrieb für menschliches Handeln bestehen bleibt. Sie meint, dass wir diese Angst manifestieren, indem wir den anderen zum untergeordneten, instrumentalisierten Objekt unserer Befriedigung und unseres Vergnügens machen.
Ihre Arbeit soll als Gegenargument zu den fragmentierenden Kräften im Cyberspace dienen, indem sie den Betrachtern eine gemeinsame Erfahrung bietet, auf deren Grundlage sie über die von ihr angesprochenen Themen nachdenken und sich mit ihnen auseinandersetzen können. In einer Zeit, in der die Welt als flaches Bild existiert und wir durch indirekte Fenster wie Social-Media-Plattformen kommunizieren, glaubt sie, dass Kunst als intuitive Erfahrung ein wichtiges Kommunikationsmittel sein kann, um eine oberflächliche Welt zu überwinden, in der die soziale Interaktion Gefahr läuft, auf ein bloßes Mittel der Selbstdarstellung reduziert zu werden.

AUFENTHALT
01.05. – 15.12.2024