KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Haris Epaminonda

Zypern

Die Kunst von Haris Epaminonda besteht aus Einschnitten, Rissen und Falten. Sie zerschellt unvermutet an Kanten, fügt dann aber die Bruchstücke auf enigmatische und überraschende Art und Weise wieder zusammen. Es ist eine Kunst, die sich nicht so sehr des althergebrachten Themas des Fragments als vielmehr der Leerräume zwischen den Fragmenten bedient jener hauchdünnen Horizonte, Fugen oder Spalten, die ein Bild vom nächsten trennen. (Sie erinnert uns genau genommen daran, dass fragmentarische Kunst immer schon vom Dazwischen handelte, dass ihre Substanz ein Vorwand ist, um Leerräume in die Arbeit einzuschmuggeln.)

In Epaminondas Fotocollagen und Videos fügen sich die Bilder nicht nach dem Muster klassischer Montagetechniken zusammen, sondern in einer Art heimlichen Anspielung: Sie schmiegen sich langsam in einer Umarmung aneinander. Die Collage ist hier stets in Bewegung, weist auf neue Symmetrien, neue Unterschiede, neue Gesten und Riten hin, die subtil unentschieden bleiben.

(Brian Dillon. Auszug aus/excerpt from „Sutures“, zuerst erschienen/first published in Old earth, no more lies, I’ve seen you, Kat. Pavillon Zypern/cat. Cyprus Pavilion, 52. Biennale di Venezia)

AUFENTHALT
01.08.2007 – 31.07.2008

Ausstellung: 05.06.-22.06.2008