KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Elia Nurvista

Indonesien

Hunger, Inc, Installation und Performance, Variable Dimensionen, 2016. Foto: Muhammad Dzulkarnaen, Courtesy: Joga Biennale

Elia Nurvista (geb. 1983 geboren in Yogyakarta, Indonesien, wo sie arbeitet und lebt) arbeitet an der Schnittstelle von bildender Kunst und recherche-basierten Gemeinschaftsprojekten. Die meisten ihrer Arbeiten beschäftigen sich thematisch mit Nahrungsmitteln, die als Bezugspunkt zu politischen, kulturellen, sozialen und gender-spezifischen Problemen dienen. Bei ihren Events, Performances und Installationen beschäftigt sie sich nicht nur mit der äußeren Erscheinungsform von Essen und dessen Repräsentation, sondern auch auf den Akt des Kochens als Form sozialer Interaktion. Für ihre Arbeit „Hunger Inc.“ (2015) errichtete Nurvista ein Zelt, das dem einer provisorischen Versorgungseinrichtung von NGOs ähnelte. Es war mit einer Küche, einem Esstisch wie auch einem Fernseher ausgestattet, auf dem Nachrichten über Aufstände im Zuge der Verteilung von Reis übertragen wurden. Begleitend zur Rauminstallation, fand eine Reihe von Veranstaltungen statt, bei denen Personen integriert wurden, die ähnliche Situation miterlebt hatten. Mit diesem partizipativen Projekt ging Nurvista der Beziehung zwischen Armut und Hilfsgütern, bzw. Grundnahrungsmitteln, nach. Der problematische Umgang mit Lebensmitteln ist des Weiteren in ihrer Arbeit „Sucker Zucker“ (2016) thematisiert. Wie Kristalle oder Diamanten geformt und auf weißen Sockeln platziert, verweisen die farbigen Zucker-Skulpturen gleichsam auf die Anziehungskraft des Produktes an sich, wie auch auf seine ausbeuterische und gewalttätige Aneignung seit der Kolonialzeit. Auf diese Weise sensibilisiert Nurvista für die komplexen Beziehungen zwischen Essen als biologisches Material und seinem historischen und sozialen Kontext.

AUFENTHALT
15.04.2018 – 15.04.2019

WEBSEITE
www.elianurvista.com

Stipendiatin
KfW Stiftung