Beronica Gonzales beschäftigt sich in ihren Arbeiten intensiv mit ihrer Selbstwahrnehmung. Sie nutzt gefundene Materialien – wie von ihrer Familie weitergegebene Kleidung oder gebrauchte Bettlaken –, die eine persönliche Geschichte tragen und sowohl die Erinnerung an die Vorbesitzer als auch die Veränderungen offenbaren, die das Objekt über die Jahre hinweg durchlebt hat. Durch die Reproduktion dieser persönlichen Objekte schafft sie etwas wie Denkmäler des Alltäglichen, die sowohl den Prozess des Wandels als auch ihre tiefen emotionalen Bindungen zu den Dingen widerspiegeln.
In ihren Arbeiten, wie beispielsweise Quilts, verstärkt sie dieses Gefühl von Verbindung und Geborgenheit durch die Formen und die sorgfältige Materialwahl. Im amerikanischen Kontext haben Quilts eine lange Geschichte als Form des Erzählens und Widerstands. Sie erzählten von Familiengeschichten, von Kämpfen und Hoffnung, von flüchtigen Momenten und kollektiven Erfahrungen. Für die Künstlerin sind Quilts nicht nur ein Symbol für das Zuhause, sondern auch eine Form des Storytellings, die die eigene Geschichte und kollektive Erfahrungen auf subtile und kraftvolle Weise verwebt.
In ihrer Praxis übersetzt Beronica Gonzales zentrale Themen und subjektive Empfindungen in verschiedene Medien, re-contextualisiert sie in Materialkombinationen und kreativen Methoden, um so eine sensible Auseinandersetzung mit der Erosion von Zeit und den emotionalen Verknüpfungen mit den Dingen zu ermöglichen.