Mit seiner Malerei sowie seinen installativen Arbeiten verfolgt Stary Mwaba einen gesellschaftspolitischen Ansatz und stellt Verbindungen zwischen der aktuellen sozioökonomischen Situation seines Herkunftslandes Sambia und historischen Ereignissen her.
Seine Installation im Künstlerhaus Bethanien behandelt ein ebenso utopisches wie historisch signifikantes Ereignis sambischer Geschichte: Zu Beginn der 1960er Jahre, zur Zeit der Unabhängigkeit der vormals britischen Kolonie und der Gründung des Staates Sambia, stellte der Lehrer und Visionär Makuka Nkoloso ein ebenso ambitioniertes wie angesichts nicht vorhandener Technologie und fehlender Mittel vielfach als Spinnerei belächeltes Raumfahrtprogramm für Sambia auf. Neben Zeichnungen, Skizzen und Malereien, die auf Materialien des sambischen Nationalarchivs beruhen, zeigt Stary Mwaba die Skulptur DKALO-1 (2015), die Nkolosos Modell einer Art Raumkapsel nachempfindet, konstruiert mithilfe lokal verfügbarer Materialien.
Eine weitere Werkgruppe resultiert aus dem Projekt Chinese Cabbage, in dem der Künstler die Auswirkungen der aktuellen ökonomischen Kolonialisierung Sambias durch China und den Umgang mit den lokalen Ressourcen Kupfer, Kobalt und Mangan beleuchtet.
Mit seinen Arbeiten entwickelt Mwaba ganz individuelle Erzählformen von Geschichte, von realen und fiktiven Zukunftsszenarien und von ihren sichtbaren und unsichtbaren Spuren.

Stary Mwaba lebt und arbeitet in Lusaka, Sambia. Derzeit ist er als Stipendiat der KfW Stiftung, Frankfurt a. M. Teilnehmer des Internationalen Atelierprogramms.