KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Ausstellung

Sandra Boeschenstein

vierzig Versuche Materie zu soufflieren

Die Unmittelbarkeit des Zeichnens ist eine wichtige Prämisse in Sandra Boeschensteins Werk. Sie ist Voraussetzung für „die gleichzeitige Begehung und Beobachtung der Übergänge zwischen Wahrnehmen und Denken“ (Boeschenstein), denen das Hauptinteresse der Künstlerin gilt.
Sie arbeitet mit Bildern als primärem Erkenntniswerkzeug auf der Suche nach Alternativen zum statischen Sinnbegriff und praktiziert den zeichnerischer Umgang mit „Situationen knapp neben dem entspannenden Zustand der Kausalität“ und die Arbeit „mit den Aufbau- und Zerfallsenergien von Bedeutungen“.
Boeschensteins zeichnerisches Werk spürt in unterschiedlichen, meist zyklischen „Behauptungen“ und immer neuen experimentellen Formfindungen den Korrespondenzen und Bedingtheiten von Wahrnehmung und Denken nach, wobei Schrift und Text eine selbstverständliche Rolle spielen. Mit Blick auf Boeschensteins Werk bemerkt Michael Glasmeier, dass Kunst, vor allem aber die Zeichnung, nicht dazu bestimmt sei, Antworten zu geben, sondern im Sinne der Poesie ein wie auch immer geartetes Geheimnis offenbare. „Diese poetische Dimension bildet das Gerüst für geistige und räumliche Beweglichkeiten, für eklatante Handlungskonstellationen, subtile Wahrnehmungsereignisse, Zeitschübe und Transparenzen, die so entgrenzend und gleichzeitig konstituierend sein können, dass sie Staunen evozieren und Geschichten erzählen, die bei jedem Betrachter anders verlaufen, verlaufen müssen.“

Sandra Boeschenstein ist Stipendiatin des Kantons Schaffhausen, der Stanley Thomas Johnson Stiftung, der Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung, der Georges und Jenny Bloch-Stiftung sowie der Casinelli-Vogel-Stiftung.

AUSSTELLUNG
23.01. – 15.02.2015
Di - So: 14 - 19 Uhr
Eintritt frei

ERÖFFNUNG
22.01.2015
19 Uhr

KÜNSTLERPORTRAIT
Sandra Boeschenstein