Kevin Schmidt arbeitet mit Video, Fotografie und Installation. Seine Aktionen sind oft an entlegenen Orten angesiedelt, wo er durch die Verschiebung von Elementen urbaner Kultur in eine unberührte Natur spektakuläre Inszenierungen kreiert. Auf diese Weise untersucht er die verführerischen Elemente gegenwärtiger Kulturproduktion ebenso wie die Konstrukte des Natur-Begriffs. Hauptwerk der Ausstellung EDM House ist eine großformatige Videoprojektion, die ein altes Holzhaus in einer einsamen Winterlandschaft zeigt. Aus dem Innern des außen mit bunten Lichterketten geschmückten Hauses dringt helles Licht, das im Rhythmus der dazu erklingenden Elektro-Beats oszilliert, so dass die befremdliche Illusion eines Nachtclubs inmitten der stillen Berglandschaft entsteht.
Für sein Projekt nahm Schmidt es auf sich, drei Monate in dem kaum beheizbaren Haus in der Einsamkeit zuzubringen, wo er tagsüber die elektronische Musik programmierte, die er nachts abspielte. Während dieser Zeit fungierte EDM House auch als Mini-Radiosender, der Schmidts Elektro-Kompositionen in einem minimalen Radius ausstrahlte. Mit EDM House reißt Schmidt den Betrachter aus dem vertrauten Umfeld heutiger Massenunterhaltung, behält aber deren Symbolik bei und versetzt eine zeitgemäße Art der Survival-Produktion in die Ruinen einer längst überkommenen, für die das alte Haus steht.