Hyun Na entwickelt seine Werke ausgehend von historisch verbürgten Ereignissen, die der Künstler in ganz eigener Weise in dokumentarischer Form rekonstruiert. Er stellt eine Verbindung zwischen dem längst vergangenen Geschehen und der gesellschaftlichen Aktualität her und erzeugt so einen Perspektivwechsel, der die strukturellen Unschärfen sichtbar macht, die historischen Ereignissen und deren Darstellung innewohnen. Na nutzt Medien wie Dokumentarfilme, Interviewaufzeichnungen und Archivalien, um die von ihm thematisierten Ereignisse zu objektivieren.
Im Künstlerhaus Bethanien präsentiert er sein 2012 begonnenes Projekt The Babel Tower: darin postuliert der Künstler, dass es sich beim Teufelsberg in Berlin und dem Nanjido-Gelände in Seoul – wo einst Trümmer und Abfall aufgehäuft wurden und sich heute eine Parkanlage befindet – um die modernen Analogien des biblischen, im Buch Genesis beschriebenen Turms zu Babel handelt.