KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Ausstellung

ENDE VOM LIED

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Die Ausstellung Ende vom Lied blickt zurück auf die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann aus der DDR im Herbst 1976. Obwohl das Ereignis 40 Jahre zurückliegt, ist die Erinnerung an die frechen Gedichte und Lieder und die mutig vorgetragene Kritik des Künstlers gegenüber den Mächtigen im Unrechtsstaat DDR nach wie vor lebendig.

Zusammen mit Karl Mickel und Adolf Endler galt der 1936 geborene Dichter und Liedermacher Wolf Biermann vielen Intellektuellen und Künstlern seiner und der nachfolgenden Generation in der DDR als prägend: sie legten ihre Finger in die Wunden und beschrieben weite, aus dem DDR-Provinzdenken herausführende Horizonte.

In der Ausstellung Ende vom Lied werden Werke von Künstlern und Künstlerinnen präsentiert, die in der DDR gelebt haben oder von heute aus auf sie zurückblicken und sich für die Frage interessieren, wie man sich als Mensch mit kreativem Potential kritisch gegenüber Unrecht verhält und wie Kunst Zeichen setzen kann gegen Systeme der Angst.

Ende vom Lied zeigt Dokumentationen von Konzerten von Wolf Biermann – vor seiner Ausbürgerung 1976 und direkt nach dem Mauerfall 1989 sowie ein Interview mit dem Künstler, das die Ereignisse von 1976 reflektiert.

Außerdem werden Bilder und Skulpturen zur Anschauung gebracht, die mit Biermann persönlich zu tun haben, die ihn porträtieren, würdigen oder seine Rolle als Kommunist, Dichter und Gesellschaftskritiker hinterfragen. Und es werden fotografische Serien gezeigt, die den Alltag in der DDR dokumentieren: das öffentliche Leben im Überwachungsstaat, die Irrationalitäten der Mangelgesellschaft, die Geheimstrategien des Staatssicherheitsdienstes. Aber auch das Aufbegehren der jungen Leute und der Künstler. Die Werke der Ausstellung vermögen Kraft ihrer ästhetischen Potenz auf diversen Zeitebenen deutlich zu machen, dass Ideologie im sozialistischen Alltag der DDR zwar ständig vor aller Augen war, aber dieses ständige sinnlose Rotlicht die Wirklichkeit nicht überstrahlen konnte.

Die Ausstellung wird kuratiert von Christoph Tannert; kuratorische Assistenz: Miriam Barnitz.

Ende vom Lied ist ein Projekt, das parallel zur Ausstellung Gegenstimmen. Kunst in der DDR 1976-1989 im Berliner Martin-Gropius-Bau konzipiert wurde, wo es um das gleiche Thema geht und um Haltungen, die eine Anti-Position zur staatlichen Bevormundung einnehmen (16. Juli – 26. September 2016).

Das Ende vom Lied wird begleitet von einem umfangreichen Katalog (Gestaltung: Tobias Jacob), der in der Ausstellung und über das Künstlerhaus Bethanien erhältlich ist.

Ausstellung und Katalog wurden mit freundlicher Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten realisiert.

Zur Eröffnung am 14. Juli 2016 singt Ekkehard Maaß Lieder von Wolf Biermann.

 

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:

Tina Bara / Rainer Bonar / Kurt Buchwald / Mahmoud Dabdoub / Thomas Florschuetz / Seiichi Furuya / Sabina Grzimek / Lydia Hamann & Kaj Osteroth / Harald Hauswald / Margret Hoppe / Stefanie Ketzscher / Thomas Kilpper / Daniel Knorr / Alexander Lahl, Max Mönch & Volker Schlecht / Via Lewandowsky / Maix Mayer / Simon Menner / Arwed Messmer / Barbara Metselaar-Berthold / Stefan Micheel / Karin Plessing / Arne Rautenberg / Erasmus Schröter / Roger David Servais / Hans Ticha / Joerg Waehner / Ute Weiss Leder / Ulrich Wüst

AUSSTELLUNG
15.07. – 18.09.2016
Di - So: 14 - 19 Uhr
Eintritt frei

ERÖFFNUNG
14.07.2016
19 Uhr