KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Richard Mosse

Irland

Im Laufe der vergangenen sieben Jahre hat der irische Fotograf Richard Mosse die Kriegsruinen in Ex-Jugoslawien, von Erdbeben zerstörte Städte im Iran, in Pakistan und auf Haiti, die eroberten Paläste Saddam Husseins, Simulatoren für Ernstfälle auf Flughäfen, die rostigen Wracks abgestürzter Flugzeuge, Nomadenrebellen im Dschungel Kongos und vieles mehr dokumentiert. Liest man die Liste seiner Themen, könnte man meinen, er sei ein erprobter Fotojournalist der alten Schule, immer auf der Suche nach harten Fakten, um das Weltgeschehen zu bebildern. Doch in seiner Arbeit – in der Regel großformatig aufgenommene und abgezogene Fotografien mit einem Hang zum Atemberaubenden, Anspielungsreichen, Historischen und Grandiosen – zeigt sich Mosse als Künstler, der die Orthodoxie der Dokumentarfotografie hinterfragt, sprich die Kontexte, Zwänge und „Verantwortung“, die diesem Genre, wenn nicht sogar der Fotografie an sich, gemeinhin zugeschrieben werden und die es nicht selten für sich in Anspruch nimmt. (Aaron Schuman)

AUFENTHALT
01.06. – 31.12.2012