KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Mladen Bizumic

Neuseeland

Meine Projekte unterwandern die geläufige Unterscheidung zwischen Form und Inhalt, indem sie das Bewusstsein für die Zeit erweitern, die in einen Moment der Ausdehnung getreten ist, in einen Moment der Nähe und Ferne zugleich, der Gleichzeitigkeit, in welcher uns der Raum als die Form erscheint, in der sich die Beziehungen der räumlichen Daseinsformen untereinander äußern.

Für mein jüngstes Projekt event.horizon.black.hole wird eine Wand in Form eines L in den Ausstellungsraum eingezogen, die als Projektionsfläche fungiert. Bilder des zerfallenden Gebäudes des UNESCO-Sitzes in Paris wechseln sich ab mit Aufnahmen einer Lawine am Mt. Cook (eines von der UNESCO geschützten Gebiets) in Neuseeland. Jede Projektion der sich spiegelnden Bilder gleicht einem riesigen, durch Überblendung fortwährend mutierenden Rorschach-Bild. Der Soundtrack verknüpft die Geräuschkulisse am U.N.-Gedenkfriedhof in Busan (Südkorea) mit dem Geräusch der wehenden Fahnen vor dem U.N.-Hauptgebäude in New York. Sowohl der Soundtrack als auch die Bilder können je nach Ausstellungsort ausgewechselt werden.

Anlässlich der Busan Biennale 2006 zum Beispiel werden die Aufnahmen aus Neuseeland durch Geräusche des U.N.-Gedenkfriedhofs ersetzt. In einer solchen Umgebung scheint die Frage „Wo genau befinden wir uns nun?“ sich einer eindeutigen Antwort zu entziehen.

Mladen Bizumic

AUFENTHALT
08.06. – 24.06.2007