KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Marie Zolamian

Belgien

Die armenischstämmige Künstlerin Marie Zolamian wurde 1975 in Beirut geboren, einer Stadt, die sie im Alter von fünfzehn Jahren verließ und seitdem nur im Kriegszustand erlebt hat. Heute lebt sie in Liège und bestimmt seit dieser Zeit die Orte ihres Exils selbst. Das selbst gewählte Exil ist eine wesentliche Lebenserfahrung, die das Bewusstsein für die Gegenwart, für das Hier und Jetzt, schärft. Zolamian, die vor allem malt und zeichnet, aber je nach Bedarf auch auf andere Medien zurückgreift, geht dieser kreativen Suche anhand von Fragen zur individuellen und kollektiven Identität nach. Dabei befasst sie sich mit Orten der Erinnerung, interessiert sich für deren Verhältnis zu physischen oder mentalen Territorien, beobachtet das Treiben und Wandern, hört althergebrachten Geschichten zu. Mit Zeichnungen und Bildern, die meist mit wenigen Mitteln auskommen, sowie Tonaufnahmen gelingt es ihr, die flüchtigen Momente all jener Beziehungen und Brüche festzuhalten, die das Selbstbewusstsein formen. (Jean-Michel Botquin)