KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Maarten Janssen

Niederlande

Mein Ziel ist es, autarke, eindeutige Bilder zu malen, die sich der Interpretation entziehen. Ich arbeite an einer Methode, die es mir erlaubt, das Bild zu einer Reihe von Fakten werden zu lassen.

Dieser Anspruch auf Objektivität knüpft an die Tradition der Minimal Art und der Fundamentalen Malerei an, ein Erbe, das von Axiomen durchsät ist: viereckig = neutral, grau = neutral, neutral = keine Charakteristiken, neutral = hygienisch, ohne Pinselstrich = cool, „ohne Titel“ = autonom, und der ideale Ausstellungsraum ist leer, weiß und still… Verordnete Objektivität. Ich versuche, mich anhand einer „prozessmatischen“ Objektivität diesen Dogmen zu entziehen. Dazu benutze ich in Farbe getränkte Würfel und Farbdosen, die Entscheidungen auslösen (keine Entscheidung / keine Form). Indem ich diese „Entscheidungsauslöser“ auf die Leinwand werfe und das Resultat (die Schlieren, Streifen und Abdrücke) mithilfe eines durchsichtigen Fixiersprays festhalte, werden die Auslöser Teil des Bildes, welches einen Quadratmeter Wahrheit darstellt.

Ein „Trans-resistor“ – der Transformation trotzend und gleichzeitig die Resistenz transformierend. Ein Bild, das an seinen Kanten endet und den Atem anhält. In meinen Wandbildern versuche ich, diesen Effekt zu verstärken. Diese Arbeiten zielen darauf hinaus, den Kontext zu neutralisieren; nicht durch Weißwaschen (im Sinne des White Cube) sondern indem sie eine antagonistische Kraft in den Ausstellungsraum einfließen lassen. Artefakt gegen Artefakt. Obwohl diese Wandbilder eine Gegenkraft darstellen, sind sie ihrerseits relativ unbesetzt: Zufall, Lärm, Dekoration, Zerstörung. Konstruktiver Nihilismus.

AUFENTHALT
04.08. – 20.08.2006