KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Lucas Lenglet

Niederlande

Der Gebrauch von Gewalt in institutionalisierter Form wird für bestimmte Zwecke mehr oder weniger allgemein akzeptiert. Diese Art der Gewalt bedingt eine straffe Organisation und besitzt demzufolge ihre eigene, klare Ästhetik. Die gleiche Gewalt auf einer individuellen Ebene ist jedoch tabu und folglich nicht akzeptiert. Ich sehe dies als Ausdruck von oder eine Reaktion auf Aggression als selbstverständlicher Teil des Lebens. Ich denke, es existiert eine Parallele zwischen der Organisation und der damit verbundenen Ästhetik der Strategien, die ich zu bestimmten Zwecken benutze, und der institutionellen Ästhetik. Indem ich die Gewalt auf formalisierte Art und Weise mit dem geschaffenen idealen Raum kombiniere, benutze ich die kraftvollsten der mir zur Verfügung stehenden Elemente.

Den Raum um mich herum zu gestalten ist eine Methode, um Ruhe und eine ideale Situation für die von mir verfolgten Ziele zu schaffen. Ein idealer Raum hat eine bestimmte Größe, Farbe, Lichtsituation und Aufteilung, die bewirken, dass er der am besten geeignete Raum für mich zu einem bestimmten Zeitpunkt ist. Die meisten meiner Arbeiten sind Strategien. Sie sind räumliche Überlegungen dazu, wie ich mich der Kunst (-geschichte, -welt), der Außenwelt und mir selbst gegenüber positioniere. Meine Werke sind Arbeitsbasis, Unterschlupf, Versteck, oder Objekte, die solchen Orten angehören. Sie sind geschlossene Orte der Präsentation, in denen die Archäologie einer (möglichen) Handlung oder eines Zwischenfalls ausgestellt wird.

AUFENTHALT
01.04.2005 – 31.03.2006