KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Lisi Raskin

USA

All day I played a game to see if I could forget but every time I turned around, there you were, 2004.

Lisi Raskin geboren 1974 in Miami (USA). Lebt in New York.

Technologie und Wissenschaft sind für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen Gebiete voller Wunder. Chemiebaukästen, Videospiele und seit neustem das Internet sind zu Instrumenten geworden, die Menschen jeden Alters befähigen und antreiben, ihrem Drang zu forschen und zu entdecken, zu erobern und zu zerstören freien Lauf zu lassen.

Als Künstlerin führt Lisi Raskin ihre diesbezügliche Neugier und die Begeisterung der Kindheit fort, doch als Erwachsene maskiert sie ihre Naivität mit einem Gefühl von Angst und Unsicherheit. In ihren Projekten finden sich fingierte Testgelände, fiktive neurotische Wissenschaftler und Fantasie- Raumschiffe, die ebenso verspielt und unbekümmert wie sorg- und angstbeladen wirken. […]

Raskins Interesse für die physischen Orte von Experiment und Forschung rührt daher, dass diese auch potentielle Orte des Todes und der Katastrophen sind. Ihre jüngste Arbeit, = (2004) ist ein Landschaftsporträt, das drei unterschiedliche Orte untersucht und vergleichend gegenüber stellt: die Wüste, ein in Betrieb befindliches Atomkraftwerk und ein olympisches Sprung- und Schwimmbecken, auf dessen Gelände sich einst ein großer jüdischer Friedhof befand. […]

Die Bilder sind wunderschön aber unheimlich, und die Interjektion von jugendlichem Humor, die die Künstlerin einbringt, lässt die furchterregenden Möglichkeiten dieser Orte nur noch deutlicher hervortreten.

(Auszug aus einem Essay von Jeffrey Walkowiak, 2003.)

 

AUFENTHALT
30.06. – 17.07.2005