KÜNSTLERHAUS

BETHANIEN

Künstler*innen

Aleksandra Domanović

Slowenien

Freier Zugang zu Information ist nicht gleichbedeutend mit Wissensgewinn. Im Gegenteil, die für das moderne Zeitalter charakteristische Allgegenwärtigkeit von Archiven und Daten unterstreicht den hartnäckigen Widerstand der Gesellschaft gegen das Gebot der Vernunft – ein Zustand, der die Frage nach den Werkzeugen aufwirft, mit deren Hilfe Informationen strukturiert und verbreitet werden. In vielen ihrer Projekte gibt Aleksandra Domanović Sinnbezügen Form, die sich aus bestehenden archivarischen Modellen ableiten. In anderen wiederum stellt sie alternative Modelle vor, die sich auf ihre persönlichen Erfahrungen von gemeinsamen Erinnerungen und dem Gemeinschaftsgefühl stützen. Dabei greift sie gleichermaßen auf autobiografische Elemente (Fernsehsendungen, Musik und die monumentale Kunst Jugoslawiens) und kulturelle Artefakte wie Bildagenturfotos und die internationale zeitgenössische Kunst zurück, die vorgeben, persönliche und nationale Eigenschaften zu überbrücken (siehe auch den Blog Vvork, deren Mitbetreiberin sie ist). Die Unterschiede zwischen diesen verschiedenen Kategorien von Quellen verweisen auf die zentrale Frage in ihrer Arbeit, die um die Subjektivität des Individuums und die Art und Weise kreist, wie diese unterteilt, ausgelöscht und vom Streben nach Universalität verfälscht wird. (Brian Droitcour. Übersetzung: Boris Kremer)

AUFENTHALT
15.02.2011 – 15.02.2012